In Naut un Daut hol wie to haup

Dieses Motto hatten sich die Nachbarn gegeben, die sich Anfang 1921 bei Bernhard Pumpe zusammenfanden, um einen Nachbarschaftsverein zu gründen. Nachdem ein erstes Weihnachts- und Neujahrsfest im Januar 1922 von der Nachbarschaft begeistert aufgenommen wurde, beschloss man, einen Verein mit dem Namen "Hinter den drei Brücken" eintragen zu lassen. Zu seinem Vorsitzenden wurde Bernhard Schnieder gewählt, Ferdinand Baggeroer war sein Stellvertreter.

Zu dieser Zeit war das Nordviertel nur sehr dünn besiedelt, rund um den Dreisprung und vornehmlich an der Dreibrückenstraße standen einige Häuser. Mit der Verlegung des Landgestütes vom Münstertor zu seinem heutigen Platz wurde der Norden belebter, da die Gestütswärter nach und nach ebenfalls hierher zogen und rund um das Gestütsgelände ihre Häuser bauten. Hinzu kamen Dienstwohnungen, die an der Tönneburg und der Sternbergstraße gebaut wurden. In den dreißiger Jahren wurden die ersten Siedlungen im Hagen und Schückingstraße / Sandknapp bezogen.

Nach der Gründerversammlung des Vereines folgte das erste Sommerfest. Die Gestütskapelle geleitete die Nachbarn von Pumpe aus zur Tönneburg, wo nachmittags ein Kinderfest gefeiert wurde. Am Abend wurde für die Erwachsenen zum Tanz aufgespielt.

1924 wurde der erste Hampelmannkönig der Erwachsenen ausgeschossen; bei der Versammlung des Vorstandes am 10. Juni 1929 wird beschlossen, ein Schützenfest zu feiern - der Charakter eines Nachbarschaftsvereines dürfe darunter aber nicht leiden.

1930 wurde für den Verein eine Fahne angeschafft und diese am Sonntag, dem 27. Juli feierlich übergeben und geweiht.

Auf der einen Seite zeigte diese die drei Brücken, übereinander angeordnet und an beiden Seiten der Darstellung den Wahlspruch des Vereines. Die Rückseite zeigt das 1928 geschaffene Vereinsabzeichen zweier ineinandergeschlungener derber Hände und den Vereinsnamen «Verein Hinter den drei Brücken, Warendorf a. d. Ems»

Jahr für Jahr finden die Paraden der Dreibrücken-Schützen vor der Josefs-Kapelle auf der alten Osnabrücker Straße statt, die Dank des Einsatzes des Vereins nach dem Krieg in Dreibrückenstraße umbenannt wurde.

Das historisch Bauwerk jenseits der Brücken, welches schon um 1500 Erwähnung findet, wurde 1924 von Nachbarn des Vereins unter enormem Aufstand restauriert und bis in die heutige Zeit gepflegt. Rechts neben diesem Absatz sehen Sie/seht ihr ein Bild der Josephs-Kapelle aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg.

Die enge Bindung des Vereines an das Landgestüt ist unübersehbar. So ist der doch späte Termin des Schützenfestes mit der Deckzeit der Landbeschäler und der Rückkehr der Gestütwärter von Deckstationen verbunden; oft heißt es in alten Protokollen: " das Fest kann wegen der verspäteten Heimkehr der Gestütwärter erst am ... gefeiert werden." Undenkbar wäre der sonntägliche Festzug ohne die rassigen Pferdegespanne vor festlichen Kutschen, von Gestütwärtern gelenkt.

"Fahrende und Gefahrene, jeder ein kleiner König ..."
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